Heilpädagogik in Regelschulen
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Empowerment durch Psychomotorik - Heilpädagogische Unterrichtsangebote an der Hauptschule
„Bewegung kann mehr als Sport sein“; dies erfuhren Schüler/innen aus den Ganztagsklassen in dem „Projekt Bewegtsein…“ an der Hauptschule Indersdorfi. Montagmorgens stand für die Kinder und Jugendlichen der Klassen 5 bis 8 das Unterrichtsfach „Psychomotorik“ im Stundenplan. Das Angebot wollte Hauptschüler stark machen für alltägliche und zukünftige Anforderungen.
Hauptschüler/innen erleben sich heute weniger als „Schüler einer Schule der Mehrheit“ sondern mehr als „auf dem Arbeitsmarkt schwer vermittelbare Schüler“. Das nagt an ihrem Selbstbewusstsein. Die Wiederentdeckung von Stolz und Würde sowie Herangehensweisen im Sinne von Empowerment (Selbstermächtigung) sind wichtige Themen von Heilpädagogik in diesem Bereich.
Wie kann dies über das Medium Bewegung gelingen? Zunächst einmal, indem der Heilpädagoge deutlich Achtung und Wertschätzung den Schüler/innen entgegen bringt. Innerhalb der Psychomotorischen Förderung wurden dann vielfältige Bewegungsspiele und -experimente angeboten, die zunächst bewirkten, dass die Schülerinnen sich selbst vielfältiger wahrnahmen und spürten, wie sie etwas machen, was sie können und was sie auch erreichen können. Sie nahmen ihren Körper differenzierter wahr und lernen sich zu entspannen. Indem sie ihre Sinne deutlicher wahrnahmen, spürten sie sich in ihrer Ganzheit. Innerhalb des gemeinsamen Tätigseins lernten sie zwischen den eigenen und fremden Bedürfnissen zu unterscheiden.
Mit dem Projekt wurden bekannte Pfade verlassen. Den Schülern und Schülerinnen machten die Bewegungseinheiten zunächst einmal großen Spaß. Gleichzeitig wirkte das heilpädagogische Projekt präventiv gegenüber Verhaltens- und Lernstörungen.
So wie die Schüler/innen lernten ihre Bewegungen besser zu koordinieren, lernten sie auch ihre emotionalen Impulse zu steuern. Wenn die Bewältigung einer schwierigen Bewegungsaufgabe als Gruppe gelang, waren sie stolz auf sich. Sie begannen eigene (Bewegungs-) Erfolge zu achten und gaben sich die erlebte Achtung immer mehr selbst. Die Lehrerinnen des Ganztagsbereiches berichteten, dass Schüler/innen, die innerhalb der Bewegungsexperimente erfahrene Aufmerksamkeit auch auf ihre Aufmerksamkeit innerhalb von schulischen Anforderungen übertragen konnten. Einzelne Schüler/innen konnten direkt im Anschluss an die Psychomotorische Förderung dem Unterricht wesentlich besser folgen. Positive Erlebnisse in der Fremd- und Selbstwahrnehmung und der sozialen Interaktion konnten sich regulierend auf das Verhalten der Schüler und Schülerinnen auswirken.
Verantwortlicher Dozent: Michael Kreisel
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