Lerneffekte im Hinblick auf die Arbeit mit Menschen in heilpädagogischen Handlungsfeldern
Ăśberlegungen zum Umgang mit Aufgaben, die Menschen gestellt sind
„Wer kann für sich das Recht in Anspruch nehmen, die Aufgaben zu definieren, die Menschen bewältigen sollen?
„Wir müssen uns fragen, ob die Menschen, die wir begleiten, die Aufgaben, die wir oder ihr Umfeld für sie definieren, bewältigen wollen und bewältigen können. Die Frage nach den persönlichen Voraussetzungen und Lebenszielen der Menschen, die wir begleiten, ist deshalb von besonderer Bedeutung. Häufig wird nicht klar differenziert, wer die Ziele setzt. Es ist notwendig die Ziele des Klienten nicht aus den Augen zu verlieren. Ein wichtiger Aspekt ist der Umgang mit den Zielen des Klienten, die uns als Heilpädagogen unrealistisch erscheinen“.
„Wenn Menschen von einer Aufgabe angesprochen sind, können sie in deren Bewältigung ihren eigenen subjektiven Sinn entdecken. Dadurch können sich die eigenen Fähigkeiten entwickeln und das Zutrauen in die eigene Person wächst.“
„Die Auseinandersetzung mit einer Aufgabe ist nicht immer lustbetont. Das Bewältigen von Aufgaben erfordert häufig, dass wir uns überwinden. Wenn wir uns auf den Weg machen, ein Ziel zu erreichen und eine Aufgabe zu erfüllen, wissen wir nicht, ob uns ihre Bewältigung emotional erfüllt oder uns weiter bringt. An der Bewältigung von Aufgaben zu arbeiten, ist somit immer ein gewisses Wagnis.“
„Die Auseinandersetzung mit einer gestellten Aufgabe wird dann schwierig, wenn die eigenen Entscheidungs- und Handlungsspielräume nicht mehr erkannt werden.“
„Entwicklung braucht Zeit. Sich selbst und anderen Zeit zu lassen, erfordert, Geduld zu haben. Dies ist häufig schwierig und scheint ein kompletter Widerspruch zum heutigen Zeitgeist zu sein! Doch wenn man sich Zeit nimmt, sieht man oft Dinge, die man vorher nicht gesehen hatte, man kann Zwischentöne erleben. Es ist notwendig, sich Zwischenziele, bzw. Teilziele zu setzen“
Überlegungen zum Umgang mit den persönlichen Grenzen von Menschen
„Menschen an ihre Grenzen zu führen, damit diese überwunden bzw. erweitert werden, ist im Moment ein populäres Ziel in der pädagogischen Praxis.
„Die Lösung für ein Problem liegt im Klienten. Eventuelle Umwege (aus unserer Sicht) müssen akzeptiert werden. Als Begleiter dürfen wir uns nicht auf einen Lösungsweg versteifen.“
Das Lösen von Problemen ist für den Klienten kein „Spiel“, sondern Arbeit.
„Nicht alle Menschen können auf das Gleiche stolz sein. Nicht jeder kann, auch wenn die Aufgabe die gleiche ist, das Gleiche erleben und empfinden. Wir müssen von unseren eigenen Emotionen und Empfindungen absehen können, um offen und sensibel zu sein im Hinblick auf die Empfindungen unserer Klienten“
„Unabhängig vom Erfolg unserer pädagogischen Bemühungen, ist es notwendig, den Klienten voraussetzungslose Wertschätzung entgegenzubringen.“
„Wenn wir Menschen begleiten, ist erfolgreiche Arbeit auch immer Bestätigung für uns selbst. Es ist wichtig darauf zu achen, dass wir auf diesem Hintergrund Klienten nicht von uns abhängig machen, sondern ihnen die Freiheit zugestehen, sich gegen unser Konzept und gegen unsere Begleitung zu entscheiden. Dies erfordert Distanz zu unserer eigenen Arbeit“
„Kann ich mir eingestehen, dass das Konzept, das ich entwickelt habe, nicht zur Lösung des Problems beitragen kann? Häufig interpretieren wir Misserfolg einseitig als Frage der gegenseitigen Beziehung. Vielleicht haben aber auch die Ziele, die eingesetzten Medien und Methoden dem Klienten nicht entsprochen und wir haben dies im Vorfeld nicht ausreichend geklärt. – Man kann Menschen nicht „managen“
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