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Planung, Durchführung und Evaluation heilpädagogischer Praxiskonzepte im institutionellen und gesellschaftlichen Kontext
Staatlich anerkannte Heilpädagogen arbeiten mit unterschiedlichen Methoden (Beobachtung, Anamnese, Exploration, ausgewählte Testverfahren, soziometrische Verfahren) zur Erfassung und Dokumentation der individuellen und systemischen Ausgangsbedingungen von Menschen mit Beeinträchtigungen.
Sie sind vertraut mit internationalen Klassifikationssystemen (z.B. ICD-10, ICF), verstehen die diagnostischen Aussagen anderer Fachdisziplinen, vergleichen verschiedene Sichtweisen miteinander, ordnen, interpretieren und bewerten diagnostische Daten und erstellen eigene heilpädagogische Diagnosen als Grundlage für die Entwicklung heilpädagogischer Konzepte im Dialog mit Einzelnen, Familien und Gruppen.
Staatlich anerkannte Heilpädagogen kennen die Bedeutung des Sozialraumes und der politisch-gesellschaftlichen Gegebenheiten bei der Initiierung und Begleitung von Entwicklungsprozessen, die dem Anspruch der Partizipation, Inklusion und sinnerfüllten Daseinsgestaltung gerecht werden sollen. Im Rahmen des Case-Managements koordinieren sie gegebenenfalls die Vernetzung unterschiedlicher Institutionen und Unterstützungssysteme
Je nach fachlicher Ausrichtung beherrschen staatlich anerkannte Heilpädagogen wissenschaftlich begründete Handlungsansätze als wichtige Grundlage für eine eigenständige, verantwortliche Planung, Durchführung, Evaluation und Reflexion von Erziehungs- und Bildungsangeboten sowie pädagogisch-therapeutischen Angeboten und beherrschen die entsprechenden Methoden, wie z.B.
• Basale Stimulation und Kommunikation
• Beratung, Familienberatung
• Heilpädagogische Begleitung im Spiel/Spieltherapie
• Heilpädagogische Entwicklungsförderung
• Heilpädagogisches Werken, Reiten, Malen, Musizieren, Rhythmik
• Heilpädagogischer Sport/Psychomotorik/Erlebnispädagogische Konzepte
• Sprachheilpädagogik
• Unterstützte/gestützte Kommunikation
• Verhaltenstrainings u.a.
Im institutionellen Kontext nehmen Heilpädagogen einerseits Aufgaben im Bereich der Leitung, Organisation, Beratung wahr und leiten z.B. ErzieherInnen, HeilerziehungspflegerInnen und andere MitarbeiterInnen an, beraten und moderieren Teamgespräche. Andererseits übernehmen sie die spezielle Begleitung, Therapie und Förderung der Menschen mit spezifischen Beeinträchtigungen.
Staatlich anerkannte Heilpädagogen wissen um die Notwendigkeit des systemischen Arbeitens und der interdisziplinären Zusammenarbeit, sie kennen die Aufgaben anderer Berufsgruppen und entsprechende Wege zur Initiierung von Kooperationen
Staatlich anerkannte Heilpädagogen nehmen gesellschaftliche und sozialpolitische Entwicklungen in Deutschland, der Europäischen Union (EU) und den Vereinten Nationen (UN) kritisch wahr und schätzen die Folgen für die heilpädagogische Arbeit ab, um sie gegebenenfalls (in Politik und Gemeinwesen) zum Wohle der Klienten zu beeinflussen und zu gestalten
Sie passen Konzepte und Ziele an sich verändernde gesellschaftliche und individuelle Entwicklungen an und achten dabei auf die Einhaltung ethischer Standards. Aufgrund ihres theoretisch fundierten und kritisch reflektierten Menschenbildes beurteilen sie Anspruch (Leitbild, Trägerphilosophie) und gelebte Alltagswirklichkeit kritisch und machen Widersprüche an geeigneter Stelle bewusst
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