Pädagogische Herausforderungen

Die Individualisierung von Lebensläufen, die Auflösung der sozialen Herkunftsorte von Menschen, das Ringen um die besten Lebenschancen für Kinder und Jugendliche bei gleichzeitiger Angst vor einem drohenden sozialen Abstieg prägen den Alltag und die Lebenssituation vieler Eltern und Kinder in unserer Gesellschaft.

 

Pädagoginnen und Pädagogen stehen vor immer komplexeren Fragestellungen und Herausforderungen.

Sie müssen in der Lage sein, individuelle Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen zu erfassen, Entwicklungsrisiken zu erkennen und eigenverantwortlich entsprechende Förder- und Bildungskonzepte zu entwickeln und anzuwenden. Behindernde Lebensverhältnisse sollen frühzeitig erkannt, drohender Behinderung entgegengewirkt, dem Anspruch auf soziale Teilhabe und Inklusion aller Menschen Rechnung getragen werden.
Gleichzeitig muss eine qualifizierte Ausbildung eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit ermöglichen, damit angehende Pädagoginnen und Pädagogen entsprechende Persönlichkeitskompetenzen entwickeln, im pädagogischen Alltag Stand halten und anderen Menschen Halt geben können.

 

In Deutschland werden Fachkräfte mit gerade diesem geforderten Profil seit 1963 an Fachschulen/Fachakademien für Heilpädagogik ausgebildet: Engagierte ErzieherInnen, HeilerziehungspflegerInnen, mitunter auch LehrerInnen oder Dipl.-SozialpädagogInnen, die bereits im Beruf stehen und sich darauf einlassen, in einer mehrjährigen Weiterbildung ihr bisheriges pädagogisches Handeln zu reflektieren und zu erweitern, um differenziertere Antworten und Lösungen für die komplexen pädagogischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in der Behindertenhilfe, der Frühpädagogik sowie der Kinder- und Jugendhilfe zu finden.

   
Die Mitgliedsschulen der Ständigen Konferenz der Ausbildungsstätten für Heilpädagogik in Deutschland sehen sich einer qualitativ hochwertigen Ausbildung verpflichtet, welche die Auseinandersetzung mit den aktuellen wissenschaftlichen Grundlagen und Konzepten heilpädagogischer Arbeit fordert und gleichzeitig die biographischen und die beruflichen Erfahrungen der Studierenden integriert und reflektiert. Dies befähigt die Absolventinnen und Absolventen von Fachschulen/Fachakademien für Heilpädagogik, pädagogische Prozesse selbständig, verantwortungsvoll und beziehungsorientiert zu planen, zu begleiten und zu evaluieren.