STK Heilpädagogik
 
 

Literaturtipps 2009

 

Die Literaturtipps auf dieser Seite werden empfohlen von Lehrenden der Fachschulen / Fachakademien für Heilpädagogik

Dieter Fischer: Heilpädagogik - ein Versprechen

Edition Bentheim, 2009, 380 S., kt., 29,50 €; ISBN 978-3-934471-79-5

Ein neues Buch zur Heilpädagogik? Ist das überhaupt notwendig, wo doch Integration und Inklusion endlich Schritte nach vorne tun und behinderten Menschen ein anderes Terrain für deren Leben, Lernen und Arbeiten ermöglichen? Wozu „Versprechen“, wo es heute ja selbstverständlich ist, nach Qualifizierung und Zertifizierung zu fragen? Nicht ein Gegen hat sich dieses Buch auf die Fahnen geschrieben, vielmehr will es Aspekte heilpädagogischer Dienstleistungen beleuchten, die unverzichtbar sind und dennoch zunehmend weniger eine Rolle spielen – Verbindlichkeit, Vertrauen, Werte wie auch Partnerschaft. Die Heilpädagogik selbst will jenen Menschen hilfreich sein, die auf Grund ihrer Lebensbedingungen – in Form von Beeinträchtigungen, Krankheit, Alter oder Armut – auf Unterstützung angewiesen sind. Die neben allgemeinen Überlegungen zur „Heilpädagogik als Versprechen“ dargestellten vierzehn Praxisfelder geben sehr unterschiedliche Einblick in heilpädagogisches Handeln und wollen zu eigenem Gestalten anregen. Belastende Momente – durch Krankheit, Behinderung, Armut oder Alter bedingt – stehen der erbrachten Lebensleistung jener gegenüber, die heilpädagogische Dienste in Anspruch nehmen. Gelingen wie auch Scheitern sind dabei in Balance zu halten, wenn wir nach Talenten suchen und der Hoffnung ebenso Raum geben wie den Werten und dem Sinn.
Dieses Buch lädt Mitarbeiter der Behindertenhilfe, sozialer Dienste wie auch der Altenarbeit ein, sich für ihre Arbeit anregen zu lassen, sowohl für ihre Klienten als auch für sich selbst und ihrer Arbeit neue Perspektiven zu entwickeln - und manches Gewohnte gleichzeitig in Frage zu stellen. (Quelle: Verlag)

  

(empfohlen von: Heidi Fischer, Seminar für Heilpädagogik, Ravensburg)

   

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Murail,Marie-Aude; Baltscheit,Martin; Scheffel, Tobias: "Simpel"

4 CDs, Hör-company, ISBN 9783939375630, 19,95 Euro, ab 12 Jahren

„Simpel“ von Marie-Aude Murail erzählt die Geschichte des 22-jährigen geistig behinderten Barnabé, genannt „Simpel“, und dessen jüngerem Bruder Colbert.

Die Buchausgabe Simpel von Marie-Aude Murail, aus dem Französischen von Tobias Scheffel,ist bei Fischer Schatzinsel erschienen. 2008 wurde es mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis (Jugendjury) ausgezeichnet.

 

JurybegrĂĽndung:
"Die Brüder Simpel und Colbert sitzen in der Pariser Metro. Der eine spricht mit seinem Stoffhasen, der andere beobachtet ihn mit wachen Augen. Der eine trägt Miniaturkämpfe mit seinen Legofiguren aus, der andere sucht Wohnungen im Anzeigenkurier. Marie-Aude Murail überrascht mit einer realitätsnahen, komplexen Handlung, in der Simpel der Dreh- und Angelpunkt ist. Durch seine kindliche Naivität erkennt Simpel den Kern der vermeintlichen Probleme seiner Mitmenschen. Mit tabuloser Ehrlichkeit schenkt er ihnen unbewusst Lebenstipps. Die Autorin stellt den Grundkonflikt im Umgang mit Behinderten eindringlich dar: Isolation im Heim oder Leben in einer integrativen Gesellschaft. Oberflächlich betrachtet vermittelt die Autorin aufgrund des quirlig-spritzigen Schreibstils zunächst den Eindruck bester Unterhaltungsliteratur. Doch schnell wird klar, dass hier Gesellschaftskritik auf hohem Niveau geboten wird. Fazit: Integration ist die beste 'Therapie'".


Simpel  wurde als „Kinder- und Jugendhörbuch des Jahres 2009“ausgezeichnet. Martin Baltscheit liest die mehrfach ausgezeichnete Geschichte mit Herzblut viel Witz und groĂźem EinfĂĽhlungsvermögen
"Eine verwirrend komische Huldigung des Andersseins und der Liebe" (SĂĽddeutsche Zeitung)

 

(Empfohlen von: Heidi Fischer, Seminar für Heilpädagogik, Ravensburg)

 

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Danie Beaulieu: Impact-Techniken fĂĽr die Psychotherapie

Carl-Auer-Systeme Verlag;  3. Auflage 2007;  144 Seiten Preis: â‚¬ 19,95

Eine Klientin schildert: "Ich wurde missbraucht. Alle treten auf mir herum. Ich bin nichts wert." Die Therapeutin holt einen 20-Euro-Schein aus der Geldbörse und fragt: "Was ist der Wert dieser Banknote?" Die Klientin nennt irritiert den Wert des Geldscheins. Die Therapeutin zerknüllt den Schein, wirft ihn auf den Boden, tritt auf ihm herum, hebt ihn wieder auf und entfaltet ihn mit der Frage: "Was ist der Wert dieses Geldscheines?" Es sind kreative Bilder, Symbole und Metaphern wie diese, die bleibenden Eindruck (= Impact) beim Klienten hinterlassen. Danie Beaulieu setzt in ihrer therapeutischen Arbeit darauf, ihren Klienten neue Sichtweisen auf mehreren Sinneskanälen zu präsentieren: auditiv, visuell, kinästhetisch. Das Spektrum der Störungen, bei deren Behandlung Impact-Techniken eingesetzt werden können, ist breit gefächert: Burn-out, Depressionen, Ängste, Konflikte u. v. m. lassen sich gleichermaßen schnell und mit dauerhaftem Erfolg behandeln

      

"Die kreativen Inpact-Techniken lassen sich in Therapie, Beratung, aber auch in Pädagogik und Erziehung zur nachhaltigen Intensivierung der Prozesse vielfältig verwenden. Sie sind auch nicht an ein Therapieverfahren gebunden und lassen sich mit verschiedenen Theraüiemodellen kombinieren. Suggestionen, Ratschläge, Impulse bleiben dadurch länger im Gedächtnis, sie entfalten sich sozusagen mit einer Depotwirkung"

Bernhard Trenkle; Milton Erickson Institut Rottweil

(Quelle: Umschlagtext)

    

Empfohlen von: Heidi Fischer, Seminar für Heilpädagogik, Ravensburg

 

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Barbara Bräutigam: Die Heilungskräfte des starken Wanja

Kinder- und Jugendliteratur in der Beratung und Therapie mit Kindern und Jugendlichen

Vandenhoeck & Ruprecht, 2009, 186 Seiten, 19.80 €

Geschichten haben eine tröstende, von eigenem  Kummer ablenkende Funktion, fördern die Vorstellungskraft und Kreativität und regen zum Nachdenken und Reden ĂĽber sich selbst an. Können Kinder- und JugendbĂĽcher also eine Psychotherapie mit jungen Patienten voranbringen?
Barbara Bräutigam hat aus dem reichhaltigen Angebot an Lesestoff zehn Bücher ausgewählt und Psychotherapeuten gebeten, damit vorlesend zu experimentieren. Was dabei herauskommt, wenn Ronja Räubertochter, Harry Potter oder das Marsmädchen Einzug in den Therapieraum halten, verrat dieses Buch. (Quelle: Umschlagtext)

 

Die ausgewählten Bücher:

Die Abenteuer des starken Wanja (Otfried Preußler) - Das Wildpferd unterm Kachelofen (Christoph Heim) - Geschichten aus dem Mumimtal (Tove Jansson) - Das Tier in der Nacht (Uri Orlev) - Konrad aus der Konservenbüchse (Christine Nöstlinger) - Ronja Räubertochter (Astrid Lindgren) - Marsmädchen (Tamara Bach) - Harry Potter und der Orden des Phönix (Joanne K. Rowling) - Der mechanische Prinz (Andreas Steinhöfel) - About a boy (Nick Hornby)

 

empfohlen von: Heidi Fischer, Seminar für Heilpädagogik, Ravensburg

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Vera Moser / Ada Sasse: Theorien der Behindertenpädagogik

Reinhardt UTB, 2008, 131 Seiten, 14,90 €

"Die einen, so scheint mir, haben viele Werkzeuge und wenig Ideen; die anderen haben viele Ideen und gar keine Werkzeuge. Das Interesse der Wahrheit wĂĽrde verlangen, dass die Denkenden sich endlich dazu herbeilassen, sich mit den Schaffenden zu verbĂĽnden" (Denis Diderot, in: Moser/Sasse: 8)

 

Das Buch liefert einen Überblick über die Theorieentwicklung in der Behindertenpädagogik: Ausgewählte theoretische Ansätze werden in einheitlicher Form dargestellt: Einführung in wissenschaftstheoretische Grundüberlegungen der jeweiligen erziehungswissenschaftlichen Denktradition, Zielbestimmung, Methodik und kritische Würdigung. Das Buch bietet Studierenden eine wichtige Orientierung, auch bei der Rezeption von Originaltexten. (Quelle: Umschlagtext)

 

empfohlen von: Heidi Fischer, Seminar für Heilpädagogik, Ravensburg

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Haim Omer / Arist von Schlippe: Autorität durch Beziehung

Die Praxis des gewaltlosen Widerstands in der Erziehung

 Vandenhoeck & Ruprecht 2006, 262 Seiten

Wenn Autorität auf Präsenz basiert, das heißt auf der elterlichen Botschaft: »Wir sind da und wir bleiben da!«, dann kann sie den wesentlichen Rahmen bieten, der Beziehung möglich macht. In Beratungen berichten Eltern, dass die Beziehung, nicht selten durch Gewaltakte oder durch selbstzerstörerische Handlungen des Kindes, verloren gegangen ist. Die Eltern fühlen sich in einer solchen Situation hilflos, verlieren ihre Stimme, ihren Platz, ihren Einfluss. Gleichzeitig steigt damit die Gefahr, dass dann auch Geschwister zu Opfern werden.
Die Autoren bieten als »Coaching für Eltern« praktische Hilfen an, wie elterliche Präsenz wiederhergestellt werden kann. Sowohl Beraterinnen und Berater als auch betroffene Eltern können mit Hilfe der beigefügten Anleitung die konkreten Schritte für die Wiedergewinnung der elterlichen Präsenz nachvollziehen. Sie lernen, systematisch zu deeskalieren, und verstehen die Bedeutung von Versöhnungsgesten und die Rolle der Aktivierung von sozialer Unterstützung. Eine große Bedeutung hat hier die unerlässliche Allianz zwischen Lehrern und Eltern — so dass auch Pädagogen das Buch mit Gewinn lesen werden.

 

empfohlen von Heidi Fischer, Seminar für Heilpädagogik, Ravensburg

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Heinrich Greving / Petr Ondracek Heilpädagogisches Denken und Handeln

Eine Einführung in die Didaktik und Methodik der Heilpädagogik

Verlag W. Kohlhammer 2009, 254 Seiten, 24,00 €

"Die Didaktik und Methodik der Heilpädagogik wird in diesem Buch umfassend konzeptionell begründet. In den einzelnen Kapiteln werden die Ebenen des heilpädagogischen Denkens und Handelns aufeinander bezogen und stringent miteinander verknüpft.

In einem ersten Schritt werden hierzu die Themen und Problemstellungen der Professionalität bzw. der Professionalisierung der Heilpädagogik thematisiert. Aus der Perspektive einer humanistisch-konstruktivistischen Sicht werden dann die theoretischen und didaktisch-methodischen Begründugen des Faches vorgenommen.

Anschließende findet eine Erörterung der Konzepte und Kompetenzen in und für die Heilpädagogik statt. Das zentrale Kapitel des Buches begründet schließlich eine lebenslaufbezogene heilpädagogische Didaktik und Methodik.

Der Band schlieĂźt mit einem Ausblick auf weitere professionsbezogene Fragestellungen. " (Quelle: Umschlagtext)

 

empfohlen von Heidi Fischer, Seminar für Heilpädagogik, Ravensburg

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Michael Renner: Spieltheorie und Spielpraxis

Ein Lehrbuch für pädagogische Berufe

Lambertus-Verlag; Auflage: 3., neu bearbeitete Auflage 2008. 288 Seiten. Preis: 20,90€

Michael Renner: Spieltheorie und Spielpraxis

Spieltheorie und Spielpraxis ist ein sehr gut gegliedertes Fachbuch. Michael Renner stellt die relevanten spieltheoretischen Grundlagen wissenschaftlich fundiert und praxisbezogen dar, reflektiert die Wirkungen des Spiels auf die Persönlichkeits-entwicklung und setzt sich kritisch mit der Pädagogisierung und Therapeutisierung der kindlichen Spielwelten auseinander. Das Buch vermittelt  didaktisch-methodische Grundlagen und Anregungen zur Planung und DurchfĂĽhrung von Spielereignissen. Es enthält wichtige Grundlagen im Hinblick auf spieldiagnostische Fragestellungen bzw. die Spielentwicklung von Kindern. Der Leser erhält wertvolle Impulse fĂĽr die Spielpraxis mit Gruppen aber auch fĂĽr die heilpädagogische Begleitung im Spiel . 

Das Buch ist als Lehrbuch im Rahmen der Ausbildung und fĂĽr Heilpädagogen in der Praxis, die einen neuen, erweiterten, Blickwinkel auf ihr heilpädagogisches Handeln richten wollen, sehr zu empfehlen

 

Empfohlen von: Heidi Fischer, Seminar für Heilpädagogik, Ravensburg

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Prof. Dr. Richard Michaelis: Die ersten fĂĽnf Jahre im Leben eines Kindes

Knaur-Verlag 2006, 240 Seiten, Preis 19,95€

Ein Elternratgeber für (angehende) heilpädagogische Fachkräfte? Es gibt einige Gründe, um auf dieses Buch an dieser Stelle aufmerksam zu machen:

Wissenschaftlich fundiert und trotzdem leicht verständlich beschreibt Michaelis die Prozesse der kindlichen Entwicklung und untermalt seine theoretischen Ausführungen mit unzähligen Praxisbeispielen und Bildmaterial.

Es macht Spaß dieses Buch zu lesen. Für Studierende, die am Anfang der Ausbildung stehen, ist es m.E. deswegen gut geeignet, bevor sie sich an "schwerer verdauliche" Fachliteratur heranwagen. Zum Schluss noch ein Auszug aus dem Klappentext: "Der erfahrene Kinderarzt Prof. Dr. Richard Michaelis ermutigt in seinem Buch Eltern dazu, alle strengen Bewertungskriterien zu vergessen. Denn Kinder halten sich nicht an Regeln - jedes Kind entwickelt sich anders und in seinem eigenen Tempo. Weit wichtiger ist es deshalb, Kinder in ihrem vielfältigen Verhalten und ihrer individuellen Entwicklung zu verstehen. Nach einem umfassenden Ausflug in die faszinierende Welt der Gehirnentwicklung beschreibt Prof. Dr. Michaelis die Reifungs- und Entwicklungsprozesse vom ersten Schrei bis zum Vorschulkind".

 

Empfohlen von: Heidi Fischer, Seminar für Heilpädagogik, Ravensburg

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Traumapädagogik

Heilpädagogische Zugänge zu Menschen mit Traumata

Dokumentation der Fachtagung vom 26.04.2007

 

Mit 77 Seiten und prägnanten sowie fachlich äußerst fundierten Vorträgen enthält die Dokumentation eine gelungene Übersicht über den momentanen Stand der Traumaforschung, wichtige Entstehungsbedingungen, mögliche Auswirkungen und wirkungsvolle Angebote und Interventionen gerade im pädagogischen Bereich.

  

Der Bericht enthält neben den Grußworten die folgenden Vorträge:

    

Seelmann-Eggebert, Brigitte: Traumapädagogik - Einführung in die Psychotraumatologie

Kumberger, Eduard: Traumata im Kindesalter - Traumatische Situationen, Auswirkungen, Pädagogische Aspekte

Senckel, Barbara: Wunden, die die Zeit nicht heilt - Trauma und geistige Behinderung

 

und Workshopberichte:

Senckel, Barbara: Umgang mit traumatisierten Menschen mit geistiger Behinderung im Alltag gestalten

Werner, Petra: Utilisieren von Symptomen "Heil-"same Geschichten zur geistigen Neuordnung

Seelmann-Eggebert, Brigitte: Entwicklung von MaĂźnahmen mit Betroffenen

Kumberger, Eduard: Was brauchen traumatisierte Kinder im pädagogischen Umgang?

 


Herausgeber:
Fachakademie für Heilpädagogik, Regensburg, Tel. 0941/ 280 66-0
Die Dokumentation ist ab sofort erhältlich für einen Unkostenbeitrag von
7,50 € zuzüglich 1,00 € Versandkosten.
Bestellungen richten Sie bitte an das Sekretariat:
Gutenbergstr. 20
93051 RegensburgTraumapädagogik

 

empfohlen von: Petra Werner, Fachakademie für Heilpädagogik, Regensburg

 

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